Transformations-Synergie: Wie Bio-Unternehmen und Digitalwirtschaft voneinander profitieren können
13. Dezember 23 09:15
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Die EU will eine von Bürger:innen und Unternehmen selbstbestimmte ökologisch-soziale Transformation gestalten – der Green Deal bietet dafür den strategischen Rahmen. Seit über 50 Jahren arbeiten bereits Betriebe und Unternehmen mehrerer Sektoren an der Gestaltung eines funktionierenden Rahmens für einen ökologischen Umbau. Der Bio-Sektor ist einer von ihnen: Im Bereich von Landwirtschaft und Lebensmittel ist dieser für die EU-Kommission eine Blaupause und zugleich Leitbild für die Zielerreichung des Green Deals. 25 % Bio soll bis 2030 erreicht werden – eine Notwendigkeit, um die Biodiversitäts- und Klimaziele zu erreichen. Im Kern geht es um einen Wettbewerbsrahmen, der nachhaltige, souveräne und resiliente Systeme und deren Wertschöpfungsketten einen Vorteil verschafft und somit vor allem private Investitions- und Konsumentscheidungen stimuliert. Der heutige Rahmen und die darauf aufbauenden Strategien wie die Farm-To-Fork Strategie der EU-Kommission sind vor allem aus dem unternehmerischen, gesellschaftlichen und politischen Engagement der Akteur:innen selbst in Jahrzehnten gewachsen.

In der Entwicklung der Digitalwirtschaft sehen wir mit einem noch viel größeren Tempo, welchen Einfluss die Abhängigkeiten von digitalen Plattformoligopolen nach sich ziehen. Wenn sich Geschäftsmodelle weit schneller entwickeln als der regulative Rahmen des Wettbewerbs, dann ist es dem Zufall überlassen, ob Ziele und Werte wie eine am Gemeinwohl und an der Freiheit orientierte, ökosoziale und zukunftsfähige Marktwirtschaft und Gesellschaftsordnung gestärkt wird. Dafür braucht es aber einen Rahmen – für eine digitale Souveränität ähnlich den Grundprinzipen des Ökolandbaus für eine Ernährungssouveränität und Kreislaufwirtschaft.

Jan Plagge und Martin Hubschneider nutzen die Erfahrungen aus dem jahrzehntelangen Transformationsengagement des Bio-Sektors und verbinden sie mit aktuellen Bestrebungen zur Erreichung einer digitalen Souveränität Europas als eine der Voraussetzungen für das Gelingen des Green Deals. Martin Hubschneider zeigt an exemplarischen Beispielen aktuelle Bedrohungen für Gesellschaft und Unternehmen auf und stellt einige konkrete Projekte vor, wie Europa souverän fair und digital werden kann. Wie in dem Sektor Landwirtschaft, Ernährung und Digitalwirtschaft zu einem souveränen und selbstbestimmten Weg sektorübergreifend gefunden werden kann, das wollen wir in diesem Forum aufzeigen und diskutieren.